Der Norden wird laut sein

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„Erdgeschoss. Aussteigen, bitte.!“ Nach nur einem Jahr im Fußball-Gourmettempel der Bundesliga ist unser Magischer FC wieder bei der Hausmannskost der Zweiten Liga angelangt. Nicht für alle Fans ist das ein Grund zur Trauer. Schließlich hat das Unterhaus auch eine ganze Reihe von Vorteilen:

 

  • Weil Erfolgs- und Eventfans wegbleiben, ist die Karten- und Platzsituation entspannter.
  • In der Nordkurve wird sich in vielen Spielen bemerkbar machen, dass einige Zweitligisten nur einen spärlichen Auswärtsmob ans Millerntor bringen werden. Wenn Teams wie Fürth oder Paderborn mit 100 bis 250 Fans kommen, gibt es mehr Plätze für Heimfans. Das stärkt unsere Kurve.
  • Unser Team hat die Chance, mit unserer Hilfe das Millerntor wieder zu einer Festung zu machen. In der vergangenen Saison, konnte man allenfalls noch mal eine halbe Stunde „Niemand siegt am Millerntor“ singen, bevor Gomez, Farfan, Dzeko oder ähnliche Hochkaräter dafür sorgten, dass einem die Worte in Hals stecken blieben.
  • Den Titel „Stadtmeister“ haben wir schon vor der Serie kampflos verteidigt.

Die Schattenseite der Zweiten Liga werden gerade wir im Norden allerdings auch zu spüren bekommen. Gegner wie Hansa Rostock, Energie Cottbus, Dynamo Dresden aber auch Eintracht Braunschweig oder Aufstiegsfavorit Frankfurt bringen Begleitung mit an die Elbe, auf die viele St. Paulianer gut verzichten könnten. Gerade in solchen Partien, sollten sich Karteninhaber, die doch nicht mit dabei sein können, genau überlegen, an wen sie ihre Karten weitergeben.

Der Schwarzmarkt und E-Bay sind gefährliche Optionen (die berechtigterweise von Verein sanktioniert werden). Besser ist die Tauschbörse der Abteilung fördernder Mitglieder (AfM, Standort: Am Kartencenter), bei der Tickets sogar noch am Spieltag zurückgegeben werden können. Das verhindert, dass sich ganze Gruppen von Auswärtsfans im Heimbereich breit machen können.

Unter dem Strich steht die Nordkurve vor einer vielversprechenden Saison: Abgesehen von der peinlichen Pokalpleite in Trier hat unsere Elf bisher gezeigt, dass sie gehobenen Zweitliga- Ansprüchen genügt. Das Gleiche gilt für den Support: Auch auf den Sitzplätzen haben sich gefestigte Strukturen gebildet, wie es sie im Stehplatzbereich schon länger gibt.

Gegen Aachen und in den 15 folgernden Heimspielen gilt: Der Norden muss laut sein – und er wird es auch.