Spielbericht 8. Spieltag

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FC St Pauli gegen FC Nürnberg (1:0) 3:2
Samstag, 16.10.2010

Heimsieg!
Der Club, oder wie die Clubberer auch sagen: der Glubb, hat seine besten Jahre hinter sich. Zwar stürzte er nie so ab wie z.B. Altona 93 oder der VfB Leipzig, doch trieb Nürnberg auch in der gleichen Zeit seine Blüte mit deutschen Meisterschaften und allem was dazu gehörte. In den letzten Jahren ging es allerdings eher hin und her zwischen Liga 1 und Liga 2. Anzumerken ist jedoch, dass die Clubberer wohl nicht mehr mit Erfolgen klarkommen können. Nach dem Krieg stieg man als bisher einziger amtierender Meister in die zweite Liga ab und ging auch vor wenigen Jahren als amtierender Pokalsieger den schweren Weg in die Zwote. Diese Saison konnte nur noch die gewonnene Relegation gegen Augsburg verhindern, dass wir uns verpassten. Dennoch ging Nürnberg als Favorit in die Partie gegen uns – kein Wunder, hat der Club doch Strukturen, die sich eher mit den Pinnebergern als uns Hamburgern vergleichen lassen.

Auswärts Top und zuhause Flop
Daher kann ich verstehen, dass unsere Mannschaft wohl ein wenig zittrige Knie hatte, als angepfiffen wurde. Anders kann ich mir die Nichtleistung der ersten Halbzeit einfach auch nicht vorstellen. Grausam was sich uns für ein Spiel bot. Glücklicherweise war Nürnberg keinen Deut besser. Deshalb springe ich besser gleich zur letzten nennenswerten Aktion vor der Halbzeit: Tor durch Asamoah! So überraschend es jetzt klingen mag, war es doch eine Ecke, die zum 1:0 geführt hatte. Und noch viel unglaublicher: es war kein Glück sondern eine gute Hereingabe. Das Sondertraining hatte sich tatsächlich bemerkbar gemacht.


Hoffnungsfroh ging es in die zweite Halbzeit um gleich wieder die Hoffnung zu verlieren, denn im Nu stand es 1:1 wobei die Abwehr nicht glücklich aussah. Nun meinen heute so manche Leute, die zweite Halbzeit wäre toll gewesen, doch irgendwie fand ich das nicht. Ich sah Fehlpässe, Chaos und Stolperfußball und hoffte fortan bis zum Abpfiff auf selbigen. Doch trotz des „Spiels“ ereignete sich noch mehr. Da Spielerisch nicht vieles lief, hoffte ich auf Ecken, denn die Erfolgreiche vor dem Pausenpfiff hatte mir Mut gemacht. Überhaupt wirkten unsere Standards gefährlich. Ein Standard brachte dann auch das 2:1. Gut, damit konnte ich gut leben. Danke Ebbers! Von wegen „Erste Liga ist zu hoch für ihn“. er kommt jetzt! Aber der Ausgleich kam wieder auf dem Fuße. Ich begann Nürnberg zu hassen. … naja, hassen… ein wenig. Schön war jedoch das Fasteigentor etwas später. Wer auch immer schien einen kurzen Augenblick Panik vor dem heranstürmenden Ebbers bekommen zu haben und köpfte im Hohen Bogen über den eigenen Torwart nur einen Meter neben den Kasten. Das 3:2 besorgte dann jedoch Bruns, der mir vorher ehrlich gesagt nur negativ auffiel. aber der Mann ist ein Genie: Fehlpässe und Böcke um den Gegner aufzumuntern und dann – Bäng – gibt’s immer wieder was um die Ohren. Damit war der erste Heimsieg diese Saison und der erste Heimspielbundesligasieg seit 2002 endlich geschafft! Ein gutes Gefühl. Unmittelbar nach dem Spiel standen wir dann wohl auf Platz 4, nach Ende des Spieltages wenigstens noch vor den Bayern.

Stimmung:
Bin ich doch immer ein überschwänglicher Lobender, der in jedem Bisschen tolle Verbesserungen zum letzten Mal erkennt, bin ich heute doch ein wenig ernüchtert. Das Spiel lud nun wirklich nicht zum Singen und Klatschen ein, aber so leise hatte ich es lange nicht in Erinnerung. Und dann nach dem 1:0 gleich der Pausenpfiff der auch das ausgiebige Feiern verhinderte. Und bevor die Leute vor dem Pinkeln und Bierholen zurück waren gleich der Ausgleich. Stimmungskiller! Fast das Selbe nach dem 2:1. Wir müssen uns definitiv besser mit der Mannschaft absprechen. So kann das nicht weitergehen. Das es anders geht zeigte die Schlussphase. Da wurde es wieder ordentlich laut. Also, an die Mannschaft: Lasst euch länger Zeit bis zum Gegentor und achtet auf die Pausen. Und Kurve: Auch wenns nicht ganz so rund läuft, nicht so krüsch sein und die Mannschaft puschen. Die letzten Spiele waren klasse, darauf können wir aufbauen! Mund abwischen, über 3 Punkte und gute Tore freuen und zum nächsten Spiel wieder ordentlich die Stimme ölen. Allez Braun-Weiss!