Aachen: Arbeits-Sieg und Dritte Halbzeit

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Endlich wieder ein Sieg am Millerntor: Rund fünf Monate nach dem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach schlug der magische FC im ersten richtigen Heimspiel der Zweitliga-Saison Alemannia Aachen mit 3:1. Es ist gut zu wissen, dass in der neuen Liga auch mal eine durchwachsene Leistung zu einem Sieg ausreicht – und nicht jeder Abwehrfehler vom Gegner bestraft wird.

 

 

Es war also ein Arbeitsieg, was im Übrigen auch für die Männer und Frauen von Nord Support galt. Zusätzlich zur Vorbereitung der Konfetti-Orgie zum Einlauf der Mannschaften, der Verteilung der Wetterseite (unser Nordkurven-Infoletter) und des Container-Verkaufs im Stadion hatte Nord Support diesmal den Getränkeausschank beim AFM-Container übernommen. Bei brauchbarem Wetter und trotz des Doms war der Andrang beachtlich. In mehreren Schichten mühten sich jeweils vier bis fünf Nord Supportler und Supportlerinnen die Getränkewünsche der St. Pauli-Fans und einiger versprengter Aachener zu erfüllen.

Dass die Thekencrew den Anpfiff etwas abgehetzt und dehydriert (man kommt am Tresen nicht zum Trinken) erlebte, tat der Stimmung keinen Abbruch. Der Norden erwies sich beim Support in guter Frühform. Richtig leise war es in der Kurve während der Schweigeminute für Harald Stender. Die St. Pauli Legende der späten 40er und 50er Jahre war in der Woche vor dem Aachen-Spiel im Alter von 86 Jahren verstorben. Er hielt dem FCSP 78 Jahre lang als Mitglied die Treue. Er war eine Integrationsfigur und eine Brücke zwischen dem traditionellen und dem neuen FC St. Pauli. Dank geht an dieser Stelle an die Gästefans, die die Schweigeminute respektierten – was leider keine Selbstverständlichkeit  ist.

Zum Spiel ist an anderer Stelle alles gesagt: Nichts für schwache Nerven und Freunde des gepflegten Kurzpassspiels. Zum Helden des Tages der Nordkurve mauserte sich in seinem ersten Spiel unser neuer Keeper Philipp Tschauner, der mit einer Fußabwehr kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2 verhinderte und dafür nach der Partie besonders gefeiert wurde.

Unmittelbar nach der Partie begann dann für Nord Support die dritte Halbzeit – auf der falschen Seite des Tresens im AFM-Container. Dank der Siegesstimmung, einer Energieleistung eines befreundeten Fanclubs und der konsumfördernden Demontage der Rauten durch den BVB im Bundesliga-Abendspiel wurde die Schallgrenze von 60 Kästen souverän genommen.